Reisebericht einer zehntägigen Fahrt von Stefan Jaeger und Pascal Engeler.
Unsere Kunden, Stefan Jaeger und Pascal Engeler, haben sich entschieden, mit ihrem 911 Dakar eine Reise zum Nordkap zu unternehmen. Als sie uns von diesem aufregenden Vorhaben erzählten, waren wir sofort begeistert und baten sie, ihre Erlebnisse in einem Reisebericht festzuhalten.
1. Start-Etappe 12. Juni 2024:
Endlich, nach langen Vorbereitungen am Gepäck und am 911 Dakar, ging es los in Teufen, um Punkt 19:00 Uhr. Die Strassen an diesem 12. Juni waren trocken und angenehm – naja, fast. Doch dann kam Hamburg, und mit Hamburg kamen die LKWs. Von einem Nachtfahrverbot, wie wir es in der Schweiz kennen, keine Spur. Es war fast so, als hätten sie sich alle verabredet, um uns zu begrüssen. Doch die Nacht verging kurzweilig. Dies war mit einer Geschwindigkeit von rund 150km/h auch nicht anders zu erwarten. Mehr lag aufgrund unseres Gepäckträgers auch nicht drin. Die Dämmerung meldete sich früh, schon um 02:30 Uhr.
Um 04:30 Uhr erreichten wir Puttgarden. Da gings dann auf die erste Fähre – eine kurze Verschnaufpause, bevor unsere Reise weiterging. Rødby und dann in Richtung Malmö, vorbei an Kornfeldern, die aussahen, als hätte jemand die Landschaft goldgelb angemalt. Dann kam das Highlight: die Öresundbrücke. Ein 7,8 Kilometer langes Prachtstück, das sich über den Fjord spannte, als würde es den Himmel mit Schweden verbinden. So ein Ausblick, dass wir haderten, weiter zu fahren.
Ein kurzer Stopp in Malmö – eine Hafenstadt, die sich zwar Mühe gibt, aber bei Sehenswürdigkeiten leider ein bisschen geizig ist. Und dann, nach 1260 Kilometern und 12 Stunden Fahrt, endlich das Ziel: Helsingborg. Müde, aber glücklich. Diese Hafenstadt hatte es in sich: eine zauberhafte Altstadt mit Restaurants, die unsere lange Anfahrt belohnte.
2. Etappe 14. Juni 2024:
Der Start zur nächsten Etappe begann mit einem kurzen Blick aufs Navi: 960 Kilometer in Richtung Norden, das Ziel Härnösand. Eine lange Fahrt lag vor uns, doch die Vorfreude auf das, was kommen würde, überwog die Kilometerzahl. Die Strasse führte uns schnurgerade durch den endlosen nordischen Fichten- und Birkenwald, der sich zu beiden Seiten der Autobahn erstreckte wie ein grünes Band.
Unterwegs passierten wir unzählige Seen, die sich fast schon übertrieben malerisch in die Landschaft schmiegten. Sie waren so perfekt, dass man den Eindruck bekam, sie seien künstlich angelegt worden – Wasser so still, dass es den Himmel spiegelte und die Ufer grün säumte. Diese Szenerie begleitete uns über Stunden.
Dann, pünktlich um 20:00 Uhr, erreichten wir den Bottnischen Meerbusen. Die Sonne stand noch hoch am Himmel und tauchte die Landschaft in ein warmgelbes Licht. Unsere Belohnung: ein Steak House, das uns köstlichen Fleischgerichten aufwartete und den perfekten Abschluss eines langen Tages bot.
Nach dem Dinner ging es ins Hotel Royal. Dort erwartete uns eine völlig neue Erfahrung: die erste Nacht ohne Dunkelheit. Die Sonne wollte sich nicht verabschieden, und so blieb in der Nacht ein langes, sanftes Dämmerlicht.
3. Etappe 15. Juni 2024:
Unsere Reise führte uns diesmal wieder rund 950 Kilometer weiter nach Norden, mit dem Ziel Kautokeino. Anfänglich fuhren wir auf gut ausgebauten Strassen, die es uns erlaubten, zügig voranzukommen. Doch diese wurden schmaler und holpriger. Schliesslich war es so weit: Zum ersten Mal auf dieser Reise mussten wir das Fahrwerk unseres 911 Dakars auf die höchste Stufe hochfahren. Begeisterung pur machte sich breit – genau für solche Momente hatten wir die höhenverstellbare Option. Jetzt zahlte sie sich aus. Die Fahreigenschaften blieben unverändert sportlich.
Die Landschaft, die uns umgab, war schlichtweg atemberaubend. Neben den vielen Süsswasserseen, die wir schon in früheren Etappen bewundert hatten, gesellten sich nun auch Fjorde mit ihrem charakteristischen Brackwasser hinzu. Ein ständiger Wechsel von Wasser, Felsen und Wäldern.
Doch mit dem Grenzübertritt nach Finnland änderte sich die Szenerie schlagartig – und nicht zum Besseren. Die Strassenqualität verschlechterte sich drastisch, sodass ein Weiterkommen mit einem normalen 911er undenkbar wäre. Doch wir, im Dakar, waren in unserem Element.
Kurz vor 19:00 Uhr erreichten wir schliesslich unser Ziel: das Hotel Thon in Kautokeino, einer abgelegenen Gemeinde in der norwegischen Finnmark. Nach einer abenteuerlichen Fahrt durch die Wildnis freuten wir uns auf einen entspannten Abend. Das hoteleigene Restaurant bot genau das Richtige: einen saftigen Hamburger und dazu ein regionales Ale.
Während wir in den bequemen Sesseln des Restaurants sassen, wussten wir: Die Strapazen des Tages hatten sich gelohnt. Der Norden hatte uns einmal mehr gezeigt, dass er zwar rau, aber auch unglaublich schön und belohnend sein kann.
4. Etappe 16. Juni 2024:
Unsere nächste Etappe begann um 08:00 Uhr und führte uns über eine Strecke von 403 Kilometern bis zum nördlichsten Punkt Europas, dem Nordkapp. Die Fahrt war eine wahre Augenweide, gesäumt von atemberaubenden Landschaften, die sich mit jeder Kurve und jedem Hügel veränderten. Wir fuhren entlang spiegelglatter Seen, tiefblauer Fjorde und durch eine zunehmend karge Landschaft, die uns mit ihrer rauen Schönheit in ihren Bann zog.
Was die Reise besonders eindrucksvoll machte, war die Strassenarchitektur, die den Naturgewalten angepasst war. Tunnels, die geschickt die Fjorde unterqueren, bieten nicht nur eine praktische Lösung, sie sind auch eine architektonische Meisterleistung. Trotz der langen Strecke und den teilweise unverstellbaren Vollschalensitzen unseres 911 Dakars erwies sich die Reise bisher als überraschend komfortabel – Rückenprobleme blieben aus.
Das Wetter spielte jedoch nicht ganz mit. Dichte Nebelschwaden begleiteten uns auf den letzten Kilometern, doch die Temperaturen blieben mild. Um 14:00 Uhr erreichten wir schliesslich das Nordkapp, unser lang ersehntes Ziel. Leider blieb uns die spektakuläre Aussicht auf das Meer, die wir uns erhofft hatten, aufgrund des Nebels verwehrt. Der Wettergott hatte leider andere Pläne für uns, und so nutzten wir die Gelegenheit, die Eventarena am Nordkapp zu erkunden.
In der Arena gab es viel zu entdecken: eine interessante historische Ausstellung, die uns die bewegte Geschichte dieses Ortes näherbrachte, eine Vielzahl an Einkaufsmöglichkeiten und ein attraktives Restaurant. Auch unser Dakar blieb nicht unberührt und erhielt den obligatorischen Nordkapp-Kleber, eine bleibende Erinnerung an diese Reise.
Nach einem rund zweistündigen Aufenthalt am Nordkapp machten wir uns auf den Weg nach Honningsvåg, einer kleinen Fischerstadt, die etwa 35 Kilometer südlich liegt. Hier erwartete uns eine malerische Kulisse, die von den kleinen Restaurants und den ankommenden Kreuzfahrtschiffen geprägt war. Die Stadt, die von den Touristenströmen der Kreuzfahrtschiffe profitierte, bot uns einen charmanten Abschluss dieses ereignisreichen Tages.
5. Etappe 17. Juni 2024:
Der Tag begann neblig und kühl, mit einer herbstlichen Stimmung. Wir starteten früh am Morgen in Honningsvåg, wo wir um 07:30 Uhr die malerische Hafenstadt verliessen und uns auf die 595 Kilometer lange Strecke nach Tromsø in Richtung Süden begaben. Die Fahrt führte uns wieder durch die atemberaubende Landschaft Nordnorwegens.
Doch schon bald änderte sich das Wetter. Die Wolken verzogen sich, wodurch die Landschaft in leuchtenden Farben erstrahlte. Inmitten von Schneefeldern und steppenartigen Wiesen bot sich uns die Gelegenheit, einige grossartige Fotos von unserem 911 Dakar zu machen. Die klare Luft und die Weite der Landschaft machten diesen Moment zu einem der Höhepunkte unserer Reise.
Ein unerwartetes Erlebnis war dann die Begegnung mit der norwegischen Polizei. Nach einer mobilen Geschwindigkeitskontrolle wurden wir angehalten. Doch die Beamten zeigten sich zuerst begeistert von unserem „Nordkapp 911er“. Sie wollten alle technischen Details des Fahrzeugs wissen und wünschten uns, nach einigen administrativen Details und mit einem Lächeln, eine sichere und langsamere Weiterfahrt. Für einen kurzen Moment hatten wir zwar Sorge, ob wir auf den Zug umsteigen mussten. Die Busse war verkraftbar. Im Weiteren bestätigte uns der Beamte, dass wir die Halogen Rally Fernscheinwerfer am Gepäckträger unseres Dakars bei schlechter Sicht problemlos einschalten dürfen.
Unsere Reise wurde jedoch durch einen unerwarteten Umweg verlängert. Der Fährverkehr über den Lyngenfjord wurde kurzfristig eingestellt, was uns zwang, den gesamten Fjord zu umfahren.Um 17:00 Uhr erreichten wir schliesslich das malerische Tromsø. Eine Stadt, die mit ihren bunten Holzhäusern und dem belebten Hafen sofort begeisterte. Der perfekte Abschluss unseres ereignisreichen Tages erwartete uns im Fiske Company, einem renommierten Fischrestaurant direkt am Wasser. Dort wurden wir mit einer köstlichen und unvergesslichen Fischmahlzeit verwöhnt, die den langen Tag auf eine besonders genussvolle Weise abrundete.
6. Etappe 18. Juni 2024:
Der Tag begann früh mit einer Abfahrt um 08:15 Uhr in Tromsø. Der Weg führte uns nach Bodø, eine Strecke von 553 Kilometern durch eine der schönsten Landschaften Norwegens. Je weiter wir nach Süden kamen, desto üppiger und grüner wurde die Natur. Die Bäume, die weiter nördlich oft karg und klein waren, erhoben sich nun wieder. Auch die Fjorde wurden zahlreicher und beeindruckender.
Ein besonderes Highlight war die einstündige Fährfahrt von Lødingen nach Bognes. Die Überfahrt bot uns die Möglichkeit, die vorbeiziehende Landschaft ganz entspannt und ohne eigenes Zutun zu geniessen. Es war eine willkommene Pause, die uns ermöglichte, die malerische Umgebung auf uns wirken zu lassen – eine Wohltat nach den vielen Kilometern auf der Strasse.
Ein kleines Abenteuer erlebten wir wieder mit der Polizei. Doch die Norge Police hatte an diesem Tag das Nachsehen: Dank schweizerischer Präzision und unserem hochmodernen Porsche Dynamic Precision Brake System & Speed Control Management erkannten wir zwei Laserkontrollen frühzeitig und meisterten diese mit Bravour.
Am späten Nachmittag, um 17:30 Uhr, erreichten wir schliesslich Bodø. Diese charmante, idyllische Hafenstadt empfing uns mit einer wunderschönen Architektur. Die Kombination aus maritimem Flair, kulinarischen Genüssen und stilvoller Bauweise machte Bodø zu einem perfekten Abschluss dieses eindrucksvollen Sommertages.
7. Etappe 19. Juni 2024:
Unsere Reise startete früh morgens um 08:30 Uhr in Bodø mit dem Ziel Trondheim, das 717 Kilometer entfernt liegt. Die Fahrt führte uns auf der E6, einer teils im Bau befindlichen Passstrasse, quer fast durch das halbe Land. Die Strecke war lang und an manchen Stellen etwas ermüdend, doch die spektakulären Landschaften machten das mehr als wett.
Während der Fahrt legten wir einen kleinen Offroad-Abstecher zu einem idyllischen See ein. Trotz der andauernden Regengüsse bot sich uns hier ein magischer Moment der Ruhe und Abgeschiedenheit. Unser 911 Dakar bewies unter diesen ungewohnten Bedingungen, wofür er gebaut wurde. Die Offroad-Qualitäten des Fahrzeugs waren beeindruckend; er meisterte das anspruchsvolle Terrain mit Leichtigkeit. Die Fahreigenschaften in dieser für einen 911er ungewöhnlichen Umgebung machten Spass – ganz nach dem Motto: «Mehr davon!»
Das Wetter zeigte sich während der gesamten Fahrt von seiner unbeständigen Seite. Zwischen den Regengüssen schien immer wieder die Sonne und tauchte die Landschaft in ein warmes Licht. Diese Wechselhaftigkeit der Natur in einer von Fichten- und Birkenwäldern dominierten Landschaft war typisch für Norwegen und verlieh der Fahrt ihren ganz eigenen Reiz.
Schliesslich, nach einer langen und abwechslungsreichen Fahrt, erreichten wir um 18:55 Uhr müde aber zufrieden Trondheim. Die Freude war gross, als wir endlich ankamen und uns auf ein Restaurant freuten, das für seine regionalen Fischspezialitäten bekannt ist.
8. Etappe 20. Juni 2024:
Unsere Etappe begann um 09:00 Uhr in Trondheim mit dem Ziel Kristiansand nach 840 Kilometern. Diese Etappe war die zweitlängste auf unserem Trip, und die Zeit im 911 Dakar war entsprechend ausgedehnt. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 82 km/h war es nicht gerade eine Strecke, die den Fähigkeiten eines Porsche 911 entspricht.
Ein kleiner Navigationsfehler ermöglichte uns wieder unerwartet einen Offroad-Abstecher – eine willkommene Abwechslung. Der 911er meisterte das unwegsame Gelände spielerisch, und wir genossen es erneut, das Potenzial unseres Wagens abseits der asphaltierten Strassen auszureizen.
Ein besonderer Höhepunkt des Tages war unser Zwischenstopp in einem norwegischen Urwald. Dort unternahmen wir einen Spaziergang durch ein Meer aus saftigen jungen Fichten, die auf weichem, grünem Moos wachsen. Die frische, klare Luft und die unberührte Natur luden unsere Batterien wieder auf und füllten uns mit neuer Energie und Frische.
Mit neuem Schwung nahmen wir die letzten Kilometer in Angriff, bis wir schliesslich um 20:30 Uhr etwas spät unser Etappenziel, Kristiansand, erreichten. Diese idyllische und malerische Stadt mit ihren vielen bunten Fischereihäuschen und freundlichen Menschen bescherte uns einen unvergesslichen Abend.
9. Etappe 21. Juni 2024:
Der Tag begann mit einem morgendlichen Fitnessprogramm. Die salzige Brise und der Blick auf das glitzernde Wasser bei bestem Wetter machten das Training zu einem echten Genuss.
Nach dem Mittagessen checkten wir für die Fähre nach Hirtshals in Dänemark ein. Die vierstündige Überfahrt verlief ruhig und angenehm, das sonnige Wetter begleitete uns und bot perfekte Bedingungen, um die Fahrt über das Meer zu geniessen.
In Dänemark angekommen, setzten wir unsere Reise nach Aalborg fort. Endlich war es wieder Zeit, die sportlichen Qualitäten unseres 911 Dakar auszuspielen. Mit einer Geschwindigkeit, die dem Wagen angemessen war, flogen die Kilometer nur so dahin und die Freude am Fahren stellte sich sofort ein.
Den Abschluss dieses erlebnisreichen Tages bildete ein gemütlicher Abend in der wunderschönen Altstadt von Aalborg. Unter freiem Himmel genossen wir ein köstliches Dessert und liessen den Tag in der charmanten Atmosphäre der alten Gassen und historischen Gebäude ausklingen.
10. und letzte Etappe:
Unsere letzte Etappe begann mit der Abfahrt um 09:30 Uhr in Aalborg. Unser Ziel war Hamburg, eine Strecke von 520 Kilometern. Der dichte Verkehr auf den deutschen Autobahnen zwang uns, eine alternative Route zu wählen. Wir wichen auf die idyllischen Landstrassen und durch malerische Dörfer aus, wo wir die ländliche Umgebung bei sonnigem Wetter in vollen Zügen geniessen konnten.
In Hamburg angekommen, besuchten wir zunächst die beeindruckende Elbphilharmonie, gefolgt vom faszinierenden Internationalen Maritimen Museum. Beide Sehenswürdigkeiten boten uns einen tiefen Einblick in die kulturelle und historische Bedeutung der Stadt.
Am Abend stand dann das Einchecken für den Autozug nach Lörrach an. Mitten in dieser Grossstadt sorgte unser 911 Dakar für grosse Begeisterung unter den vielen Mitreisenden. Besonders beeindruckt war das Bahnpersonal von den Vorteilen des Liftsystems, das sich beim Verlad als äusserst nützlich erwies.
Die Fahrt mit dem Autozug nach Basel war ein neues und würdiges Abschlusserlebnis. Es bot uns die Möglichkeit, die Reise auf eine entspannte Art und Weise zu beenden. Die Fahrt war ruhig, wenn auch stellenweise etwas ruppig, doch sie führte uns sicher nach Lörrach.
Von dort aus ging es am nächsten Morgen zügig weiter über Basel nach Teufen. Erleichtert und glücklich, alles gut überstanden zu haben, kamen wir ohne Schaden am 911 Dakar zu Hause an. Diese Reise bescherte uns viele schöne und unvergessliche Erlebnisse. Im Mittelpunkt standen die atemberaubende Natur Skandinaviens und unser 911 Dakar, der uns als Reisegefährte alle Wünsche erfüllte.
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