«Unser Motto: Nachhaltigkeit ist für jeden zugänglich.»
Jenny Albrecht
Co-Gründerin und Inhaberin von Parapura
Nachhaltigkeit bestimmt bei Jenny Albrecht das Leben. Schon in ihrer Jugend begann sie, zusammen mit ihrem Partner in London, beim Spazierengehen, Müll entlang der Themse aufzusammeln. Aus diesen anfänglichen Bemühungen heraus, die Umwelt sauber zu hinterlassen, beschäftige sich Jenny Albrecht immer intensiver mit dem Thema Nachhaltigkeit und überlegte, was sie selbst umsetzen kann, um Müll zu reduzieren und umweltbewusster zu leben. Mit dem von ihr gegründeten Online-Shop Parapura bietet sie nun umweltfreundliche, nachhaltig produzierte Produkte an.
Welches waren Ihre Beweggründe, ein solches Unternehmen wie Parapura zu gründen?
Es gab mir damals schon ein gutes Gefühl, die Clean-ups an der Themse zu machen. Frustrierend war nur, dass nach einem Tag das Ufer schon wieder zugemüllt war. Wir haben von Beauty-Produkten, über Baumaterial bis hin zu PET-Flaschen alles gefunden. Und da wusste ich, ich möchte etwas ändern und muss bei mir anfangen, z. B. Shampoo-Flaschen ersetzen. Und dann haben mein Partner und ich gedacht, warum nicht die Produkte, die wir selbst nutzen und schätzen, auch anderen anzubieten. Das war der Grundstein von Parapura.
Mit Parapura bieten wir auf einen Blick eine Vielzahl von unterschiedlichen Produkten und sparen den Kund:Innen eine lange und teils mühsame Recherche.
Seit wann sind Sie mit Parapura im Geschäft und wie lange im Vorfeld haben Sie sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandergesetzt und setzen müssen?
Der Recherche-Aufwand war sehr gross bis wir schliesslich vor 2 Jahren das Unternehmen gründen konnten. Aktiv online sind wir erst seit knapp über einem halben Jahr. Dabei lag unser Fokus zu Beginn auf Produkten und Marken, die wenig bis gar keinen Abfall produzieren. Dies haben wir sukzessiv mit Marken ausgebaut, die frei von Plastik sind und die Umwelt schonen. Viele der Produkte bedienen mehrere Aspekte der Nachhaltigkeit. Uns war es ausserdem wichtig, dass die Produkte auch nicht langweilig sind. Denn wenn es cool ist und auch so gestaltet ist, haben die Leute Spass daran, dies zu entdecken. Und dadurch gelingt es uns auch, die Kund:innen zu motivieren, uns gegenüber anderen Shops zu differenzieren und damit auch, die Menschen zu überzeugen.
Möchten Sie zukünftig noch weitere Produkte anbieten, d.h. auch in andere Bereiche das Geschäft ausbauen?
Wir bieten schon viele Produkte aus unterschiedlichen Bereichen, z. B. Haushalt, Kosmetik, etc. an. Da es aber noch so viele interessante Produkte gibt, vor allem im Bereich Fashion, streben wir eine Expansion an und hoffen, dass wir dadurch noch mehr Menschen zur Nachhaltigkeit motivieren können.
Wie sieht Ihr Alltag bei Parapura aus? Um welche Dinge müssen und dürfen Sie sich selbst kümmern und wer unterstützt Sie?
Wir, mein Partner und ich, arbeiten zu zweit bei Parapura. Von der Betreuung der Website inkl. der Product Shootings machen wir alles in-house, wir bearbeiten die Bestellungen noch selbst und verschicken diese. Mein Partner, der früher im Einkauf in einem Mode-Unternehmen tätig war, ist auch bei Parapura dafür verantwortlich, dass wir die Produkte immer an Lager haben. Aber er kümmert sich Vollzeit um unsere eineinhalbjährige Tochter und unterstützt mich sehr. Ich verantworte ausserdem die Pressearbeit und das Onlinemarketing. Und selbstverständlich sind wir im Alltag – auch ausserhalb des Unternehmens nachhaltig unterwegs, sei es beim Einkauf von lokalen und saisonalen Lebensmitteln oder auch beim Fashion-Shopping.
Ist Ihre Mama Natalie Ihr Vorbild und hat sie Sie in Ihrem Vorhaben Unternehmerin zu werden bestärkt?
Alle in meiner Familie waren selbstständig, und in ihrem Berufen erfolgreich und passioniert unterwegs. Dieses Umfeld hat mich geprägt, und für mich war klar, dass ich nach dem Studium mein eigenes Business aufbauen möchte. Meine Mama ist dabei für mich ein Riesenvorbild, da sie ihr Unternehmen komplett allein aufgebaut hat. Durch sie wurde ich bestärkt, diesen Schritt zu gehen und auch das klassische Rollenbild zu verlassen.
Sie schreiben, dass Sie pro gekauften Artikel einen Baum pflanzen. Bitte erläutern Sie uns das genauer.
Das stimmt, denn wenn es richtig gemacht wird, ist die Baumpflanzung äusserst effektiv im Kampf gegen den Klimawandel und für den Erhalt der Artenvielfalt. Wir arbeiten dabei mit der Non-Profit Organisation Ecologi zusammen, einem Pionier für verantwortungsvolle Aufforstung.
Aber unsere Vision als auch Antrieb ist es, dies irgendwann auch selbst zu tun, die Aufforstung unter Berücksichtigung der Biodiversität vor Ort zu begleiten und auch die lokale Bevölkerung zu unterstützen. Und dafür arbeiten wir. Aber ein Schritt nach dem anderen.
Thema Nachhaltigkeit: Sie sind 1 Monat den Porsche Taycan gefahren? Wie nachhaltig empfinden Sie das Fahren mit einem BEV-Porsche?
Ich finde es spannend, weil ein BEV, die Emissionen reduziert, was ein grosser Punkt im Klimawandel ist. Und ich habe auch im Vorhinein recherchiert, da es mir persönlich ein Anliegen ist, dass auch der Hersteller nachhaltig unterwegs ist. Porsche hat sich als Hersteller verpflichtet, die Nachhaltigkeit in allen Bereichen des unternehmerischen Handelns stetig zu verbessern und so u. a. Ressourcenkreisläufe schliessen. Durch den grünen Strommix in der Schweiz, ist auch das Laden des Porsche Taycan grün und unkompliziert. Aber was mich begeistert hat: das Fahren macht unglaublich Spass. Die Beschleunigung ist enorm und ein weiterer Vorteil ist, dass wir so sportlich, dynamisch und gleichzeitig als Familie unterwegs sein können.
*BEV ist ein vollelektrisches Fahrzeug, das ausschliesslich von einem batteriebetriebenen Elektromotor angetrieben wird.
www.parapura.ch
«Die Expats sollen tolle Markenbotschafter für Zug sein.»
Natalie Albrecht
Inhaberin von Lifestyle-Managers und Zug4you.
Sie ist als Tochter eines Expats aufgewachsen und hat in fünf verschiedenen Ländern auf verschiedenen Kontinenten gelebt. Als Relocation-Spezialistin mit «Lifestylemanagers» unterstützt sie in Zug Expats, sich hier in der Schweiz einzuleben und betreibt das Portal «Zug4you» - eine englische Informationsplattform mit lokalen News über Zug.
Sie haben in 5 Ländern auf verschiedenen Kontinenten gelebt. Wann und warum sind Sie in die Schweiz zurückgekommen?
Aufgrund der beruflichen Tätigkeit meines Vaters sind wir in verschiedenen Ländern aufgewachsen, vor allem in Afrika, Mittel- und Nordeuropa. Das hat uns kulturell sehr geprägt. Da mein Vater für ein Unternehmen mit Hauptsitz in der Schweiz tätig war, sind wir nach vielen Jahren wieder in die Schweiz zurückgekehrt und nach meinem Studium in der Schweiz bin ich in Zug sesshaft geworden.
Waren das auch Gründe, die Sie dazu bewegt haben, sich selbstständig zu machen?
Ich habe mich schon sehr früh, mit 22 Jahren selbstständig gemacht. Aber dazumal noch in der Textilbranche. Danach, mit 30 wollte ich etwas Neues machen und aufgrund meiner Erfahrungen lag es nah, dass ich als Relocation Specialist tätig werde.
Ausserdem habe ich gemerkt, dass Zug sehr international ist, und es eine Marktlücke gibt für diejenigen, die hierherziehen und kein deutsch sprechen. Ich möchte diese Menschen unterstützen, so wie wir Unterstützung in den Ländern erhalten haben. Dazu gehört, wie und wo man eine Wohnung findet inkl. der Formalitäten, einen Platz in der Schule oder im Kindergarten. Oftmals werde ich direkt von den jeweiligen Firmen engagiert, denn es geht darum, den Prozess des Einlebens effizienter zu gestalten, sodass sich die Expats auf den Job konzentrieren können.
Was liegt Ihnen da besonders am Herzen?
Den Fokus setze ich auf das Briefing über die kulturellen Unterschiede, die «DOs» and «DON’Ts». Ich mache auch für die Lebenspartner und Kinder ein Profiling, was ihnen gefällt und schlage ihnen Vereine und Events vor, damit sie sich schnell einleben können und nicht einsam sind. Für mich ist das nicht nur ein Job, ich mache das aus Leidenschaft. Die Leute sollen glücklich sein und wenn die Expats wieder weiterziehen, sollen sie tolle Markenbotschafter für Zug und die Schweiz sein.
Neben Ihrem Unternehmen Lifestylemanagers (Relocation Specialists) haben Sie auch die Plattform Zug4you.ch ins Leben gerufen. Wie kam das zustande?
Das hat sich organisch entwickelt. In meiner Community hat sich rumgesprochen, dass ich viele Ressourcen habe und wurde sehr viel angefragt wo was wann stattfindet. Denn zu der Zeit gab es eine solche digitale Lösung nicht. Und da bin ich auf die Idee gekommen, sowohl für Expats als auch Locals eine solche Lösung online zu stellen. Begonnen habe ich mit wenigen praktischen Informationen, z. B. wo das Recycling Center ist oder man sich anmelden kann. Mittlerweile haben wir eine Medienpartnerschaft mit einer lokalen Zeitung. Jeden Morgen wählen wir die wichtigsten News aus und übersetzen sie ins Englische. Somit können sich die Expats mit ihren Kollegen austauschen und gleichzeitig werden diese Artikel auch z. B. von der örtlichen Schule für den englischen Unterricht genutzt. Damit profitieren sowohl die Expats, aber auch die Locals, die ihr Englisch wieder aufbessern wollen.
Was bedeutet für Sie Nachhaltigkeit und wie setzen Sie dies privat und geschäftlich um?
Nachhaltigkeit ist ein grosses Thema, vor allem seit meine Tochter Jenny mit ihrem Unternehmen Parapura startete. In meinem Business zeige ich meine Kund:innen, was und wie man recyclen kann. Desweiteren verschicken wir keine Weihnachtskarten mehr sondern Spenden das Geld und sparen somit CO2 ein und wichtige Ressourcen.
Erst war ich lange Vorbild für meine Tochter Jenny, mittlerweile ist sie ein Vorbild für mich. Ich lerne immer noch sehr viel von ihr, da wir in meiner Generation mit anderen Dingen und Verhaltensweisen aufgewachsen sind. Sie hat mich wachgerüttelt und ich bin stolz auf sie. Sowohl was sie als Unternehmerin leistet als auch, was sie Gutes für die Umwelt bewirkt.
Thema Nachhaltigkeit: Sie sind 1 Monat den Porsche Taycan gefahren? Wie nachhaltig empfinden Sie das fahren mit einem BEV-Porsche, einem Battery Electric Vehicle*?
Es hat mir sehr viel Spass gemacht, mit diesem Auto zu fahren. Für mich war es am Anfang ungewohnt, dass ich nach dem Start nichts gehört habe. Dafür ist das Fahrerlebnis überragend. Ich war überrascht, wie es beschleunigt. Ich wollte es unbedingt auch mal richtig austesten, aber das geht leider in der Schweiz nicht. Das Auto ist einfach eine Rakete. Egal, ob auf der Autobahn, Landstrasse, in der Stadt – das Auto passt immer. Und wenn du über Nacht das Auto laden kannst, ist es ideal.
www.lifestylemanagers.ch
Natalie und Jenny Albrecht sind Zentralschweizerinnen mit Antrieb. Und davon gibt es mehr, als manche meinen. In unserer Reihe stellen wir daher einige dieser spannenden Persönlichkeiten vor und erfahren, was sie antreibt – vom vollelektrischen Taycan natürlich einmal abgesehen.
In der nächsten Episode: Simona de Silvestro, die wahrscheinlich schnellste Frau der Schweiz.